"Gibt es ein Leben nach Weihnachten?" Fragte die Gans den Pfarrer.
Und jährlich grüßt das Weihnachtsdilemma
Wir haben Dezember und alles muss natürlich fertig werden. Halleluja. Dieser Monat ist vollgespickt mit Deadlines und Projekten, die abgeschlossen werden müssen; Freund:innen treffen, für die man in den Monaten Jänner bis November keine Zeit hatte; zu unzähligen Weihnachtsfeiern gehen, für die uns kein triftiger Absagegrund eingefallen ist; dazwischen picksüßen Punsch reinhauen, damit man den letzten Geschäftstermin verdauen kann, der einem im Hals stecken geblieben ist. |
Es ist kalt wie Sau, Flanieren auf Einkaufsstraßen heißt Hetzen. Und Seitenstechen kriegen. Denken Sie nicht auch so? Jede Person, die langsamer geht als Sie, ist ein:e Idiot:in. Und jede Person, die schneller geht, ein:e Verrückte:r. Alle sind müde, jede:r zweite leidet unter einem dieser vielen Viren, jede:r dritte erinnert mit der roten Nase an Rudolph. Und daneben soll man auch noch den restlichen Alltag meistern.
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Advent, Advent. Alles muss irgendwie in diese Wochen reingepresst werden, und alle paar Minuten denken wir uns: „Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren.“ Zum Glück geht irgendwo ein Lichtlein an, auch wenn es bloß der rot leuchtende Akkustand ist. Das Smartphone brennt.
Ach ja: Geschenke besorgen. Da war ja noch was. O du fröhliche. |
Wie Hartmut Rosa es treffend gesagt hat: Wir alle stehen vor der „Temporal-Insolvenz“. Oder um es in dieser „besinnlichen“ Zeit humorvoller zu formulieren:
Wenn die stille Zeit vorbei ist, dann wird es auch wieder ruhiger.
- Karl Valentin
Wenn es Ihnen so geht, liebe Leser:innen, machen Sie wohl irgendwas falsch. Ehrlich gesagt: Wir auch. Uns geht es ja genauso. Jedes Jahr die gleiche Leier. Und von irgendwo tönt schon wieder „Last Christmas“ aus den Lautsprechern.
Wie kommen wir hier je wieder raus? Einfach die drei großen Weltreligionen vereinen? Das Christentum hat den Sonntag, das Judentum den Samstag und der Islam den Freitag. Jackpot: 3 Tage Wochenende. Weihnachten, Chanukka und Ramadan legen wir am besten auch noch zusammen. Atheist:innen: Fahren mit dem Trittbrett Schlitten.
In diesem Sinne: Bleiben Sie entspannt. Denn Weihnachten ist nur einmal im Jahr. Aber das ist auch genug.