Das neue Interior: inspiriert von den Alpen, Olivenbäumen und Silberpflanzen
E S S A Y

Aus dem Chaos heraus und ohne das Ergebnis erahnen zu können, entstanden auch die handgefertigten Kunstwerke, die zwischen den hängenden Stangen und Regalen ihre subtile Präsenz entfalten. Es sind einerseits Gebirgszüge-artige Gebilde, hergestellt
aus Baumwolle, die wir punktuell in schwarzen Tee und Kaffee getränkt, mit Erde eingerieben, mit Feuer gebrannt und mit Acryl fixiert haben. Die permanenten ‚Falten‘, die sich so gebildet haben, imitieren eine Gebirgsstruktur. Es sind andererseits
Kartons, die wir eingespachtelt, schwarz bemalt und anschließend mit Rissen überzogen haben – so entstand eine Patina in Wabi-Sabi-Ästhetik. Außerdem findet man hier und da getrocknete, glänzende Silberblätter in Ellipsenform, Holzwurzeln
und -bretter vom Olivenbaum sowie einen ‚Rohholz‘-Tisch – natürlich wirkende, rohe Materialien, deren Schönheit sich gerade in ihrer Unregelmäßigkeit und Unperfektheit offenbart. Sie ergänzen auf ideale Art und Weise unsere neue, eigene Kollektion
sowie die frisch eingetroffenen Unikate von Sosnovska, Daniel Andresen & Co.
Seit letztem Sommer ist alles anders an unserem eigensinnigen Ort: Bühnengleich verhält sich unser Showroom inmitten der geschichtstragenden Mauern. Nach unserem Debutprogramm ‚virtù & volupté’ folgt nun die zweite Themenwelt, in die sich das eigensinnig wien ab Februar hüllt. Als Pate diente uns dabei in erster Linie die Chaostheorie mit ihrem Schmetterlingseffekt – „der Flügelschlag eines Schmetterlings kann am anderen Ende der Welt einen Tornado auslösen.“ Anders ausgedrückt: Eine unbedeutend wirkende Kleinigkeit kann weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Das gilt für Phänomene und Systeme aller Art – und so auch für den Kreationsprozess, in dem wir uns ständig befinden und der in unsere eigensinnigen Kollektionen mündet.
Verstehen kann man das Leben rückwärts; leben muss man es aber vorwärts.
SØREN KIERKEGAARD